August 2019

Siri Hustvedt: Damals, Roman, aus dem Englischen von Uli Aumüller und Grete Osterwald; Rowohlt Verlag, Hamburg 2019; 448 Seiten, 24 Euro, als E-Book 19,99 Euro. Eine junge Frau bezieht ein winziges Zimmerchen im heruntergekommenen Morningside Heights. Das Jahr ist 1979, und S.H. kommt direkt aus der amerikanischen Provinz; daher ihr Spitzname: „Minnesota“. Das wilde New York lockt, und sie, die Schriftstellerin werden will, genießt den Schmutz wie den Glanz, das turbulente Leben wie die Einsamkeit. Alles Neue saugt sie begierig in sich auf. So auch, durch die papierdünnen Wände zur Nachbarwohnung, die oft skurrilen Monologe und gesungenen Mantras ihrer Nachbarin: Lucy Brite, liest sie auf dem Klingelschild…. Vierzig Jahre später erzählt die gealterte S.H., inzwischen eine anerkannte Schriftstellerin und Wissenschaftlerin, was davor und danach geschah: erzählt von Frauensolidarität und Männerwahn, von Liebe und Geschlechterkampf, von Gewalt und Versöhnung. Die Rezensionen des Buches fallen durchaus unterschiedlich aus: Ursula März in der Zeit; Ulrike Sárkány im NDR; Verena Lüken in der FAZ