„Ja heißt Ja“ muss endlich europaweit die Regel sein, wenn es um sexualisierte Gewalt geht, verlangen 100 prominente Frauen aus Politik, Kultur und Wirtschaft. In einem offenen Brief an Bundesjustizminister Marco Buschmann fordern sie die Bundesregierung auf, ihren Widerstand gegen eine EU-Richtlinie von 2022 zum Schutz von Frauen gegen Gewalt aufzugeben. Das Justizministerium bezweifelt allerdings die Regelungskompetenz der EU, für den Tatbestand der Vergewaltigung einheitliche Standards festlegen zu können. Das Strafrecht falle in die Kernkompetenz der Mitgliedsstaaten. Die Unterzeichnerinnen des Briefes, unter anderem die ehemalige Verteidigungsministerin Christine Lambrecht, die Journalistin Düzen Tekkal, die Klimaaktivistin Luisa Neubauer und die SPD-Politikerin Sawsan Chebli machen dennoch Druck und betonen, der Schutz von Millionen von Frauen vor Gewalt in der EU stehe auf dem Spiel: „Frauenrechte werden hier mit mehr als nur Füßen getreten“.