März 2021

Karin Kalisa, Bergsalz, Roman, Droemer Verlag, München 2020, 207 Seiten, 20 Euro. Bestseller-Autorin Karin Kalisa erzählt von einer Graswurzelbewegung ganz eigener Art.  Das mittägliche Klingeln an der Haustür kommt unerwartet, ungebeten und ungelegen: Eine Nachbarin. Dann noch eine. Es reicht – und reicht noch nicht. Denn auf einmal fühlt sich das Ungelegene absolut richtig und vor allem steigerungsfähig an: Doch wie kann das überhaupt gehen? Ein Mittagstisch für viele – hier, im ländlichen weiten Voralpenland, wo Einzelhof und Alleinlage seit Generationen tief in die Gemüter sickern? Und es nicht jedem passt, wenn sich etwas ändert. Es braucht Frauen aus drei Generationen: Franzi, Esma und Sabina. Nicht jede „von hier“, aber aus ähnlichem Holz. Ein halbleerer Kübel Alpensalz in einer stillgelegten Wirtshausküche zeigt: Dem Leben zu Würze geben, ist keine Frage der Zeit, auch für die Flüchtlinge, die hier untergebracht sind.

Karin Kalisa, geboren 1965, lebt nach Stationen in Bremerhaven, Hamburg, Tokio und Wien seit einigen Jahren im Osten Berlins. Sowohl als Wissenschaftlerin als auch mit dem Blick einer Literatin forscht sie in den Feldern asiatischer Sprachen, philosophischer Denkfiguren und ethnologischer Beschreibungen. Nach Karin Kalisas erstem Roman „Sungs Laden“ erschienen ihre Wintererzählung „Sternstunde“ und ihre weiteren Romane „Radio Activity“ und jetzt „Bergsalz“.

Rezension im NDR: „Ein Hoffnung stiftendes Buch“.