September 2019

Susanne Mayer, Die Dinge unseres Lebens – Und was sie über uns erzählen. Berlin Verlag in der Piper-Verlag GmbH, Berlin 2019, 304 Seiten, 20 Euro. Wie viele Dinge sich im Laufe des Lebens und der Generationen ansammeln – das erste Kuscheltier, Liebes- und Abschiedsbriefe, Mamas Pelz, Papas Fotos aus dem Krieg, die Kollektion der Lippenstifte, ein alter Gartenhut, gilbe Dokumente, das gute Kristall. Bleibt alles übrig, wenn wir gehen. Vorbeugendes Aufräumen? Sich „sterbefein machen“, wie die Bayern sagen? Schafft kaum einer und warum auch?
Susanne Mayer verweigert sich dem Zeitgeist, all dies wie Gerümpel zu entsorgen. Sie wendet sich den Dingen zu und schreibt, leicht und elegant, von dem, was sich in ihnen verdichtet. Es entsteht ein Familienporträt, das anrührend ist und tief verstörend, zum Lachen verführt und nichts weniger ist als eine poetische Geschichte der Bundesrepublik. Susanne Mayer, geboren 1952, ist Kulturreporterin und Literaturkritikerin der Wochenzeitung „Die Zeit“, in deren Feuilleton ihre freche Kolumne „Männer!“ erscheint. Für ihre Arbeiten wurde sie 1985 mit dem Theodor-Wolff-Preis sowie 1990 und erneut 1994 mit dem Emma-Journalistinnen-Preis ausgezeichnet. Im Berlin Verlag erschienen vorher ihr Buch „Die Kunst, stilvoll älter zu werden – Erfahrungen aus der Vintage-Zone“ und „Männer!“. Susanne Mayer lebt in Hamburg und Berlin. Interview mit der Autorin auf youtube.