Artikel 3 Absatz 3 Grundgesetz um den Zusatz zu ergänzen, dass niemand wegen „seiner sexuellen und geschlechtlichen Identität“ benachteiligt oder bevorzugt werden dürfe, ist eine seit langem bestehende Forderung queerer Menschen. Knapp eine Woche vor der Christopher Street Parade (CSD) in Berlin hat Berlins Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) eine Bundesratsinitiative zur Ergänzung von Artikel 3 Grundgesetz angekündigt. Zu spät für den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU). Bei seiner Eröffnungsrede beim CSD 2023 hatte er vollmundig eine solche Initiative versprochen, war aber bis zum CSD 2024 untätig geblieben. Der Vorstand des Berliner CSD hatte ihn deshalb für die diesjährige Eröffnungsrede ausgeladen. Die Vorlage der Sozialsenatorin muss noch senatsintern abgestimmt werden, erwartet wird die Ablehnung der CDU. Der Tagesspiegel weist darauf hin, dass insbesondere der Zusatz „geschlechtliche Identität“ unter CDU-geführten Bundesländern kaum mehrheitsfähig sein dürfte. Anstelle von Wegner hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) den CSD am 27.7.2024 mit einem Grußwort feierlich eröffnet – und auf die notwendige Erweiterung von Artikel 3 GG hingewiesen, nachzuhören auf YouTube.