Die Arbeitsgemeinschaft Anwältinnen im DAV
für Gleichstellung in Beruf und Gesellschaft

„Fake News, Hate Speech“

Fireside Chat der ARGE Anwältinnen im DAV-Haus Berlin, 26.9.2025

„Wenn sich Frauen aus der öffentlichen Debatte zurückziehen, verlieren wir die Hälfte der Bevölkerung im Diskurs. Das können wir uns nicht leisten“. Klare Worte beim Fireside Chat, zu dem die ARGE Anwältinnen am 26.9.2025 in das DAV-Haus in Berlin eingeladen hatte. „Fake News, Hate Speech – Auswirkung auf die Demokratie“ war bereits die dritte Veranstaltung zum Thema, so dringend ist der Redebedarf über die bedrohte Meinungsvielfalt in bewegten Zeiten. Eingeladen waren zwei Expertinnen, die sich insbesondere bei den rechtlichen Aspekten sehr gut auskennen.

„Hass- und Drohmails drehen im Netz eine endlose Schleife,“ erklärte RAin Josephine Ballon, Geschäftsführerin von HateAid. Die gemeinnützige Organisation setzt sich dafür ein, Betroffenen von digitaler Gewalt Zugang zum Recht zu verschaffen. RAin Verena Haisch ist die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Juristinnenbundes (djb) und Mitglied der djb-Kommission Digitales. Sie vertritt HateAid häufig in deren eigenen Verfahren wegen öffentlicher Diffamierung. Sie merkte an, in den Anfangsjahren hätten die Gerichte „zu viel durchgelassen“. Äußerungen, die von den Betroffenen als verletzend empfunden wurden, hätten die Richter und Richterinnen als Meinung interpretiert, gegen die rechtlich nichts einzuwenden sei. „Mittlerweile greifen die Gerichte mehr durch. Sie haben sich in der rechtlichen Einschätzung weiterentwickelt“, sagte die Rechtsanwältin aus Hamburg: „Das gibt mir Hoffnung.“ Allerdings sei das Klima auch sehr viel rauer geworden.

Fireside Chat und Mitgliederversammlung

Die 39. Anwältinnenkonferenz in Bildern | Fotos: Jan Jeon

Podiumsdiskussion, organisiert von der ARGE Anwältinnen beim Deutschen Anwaltstag 2025 in Berlin: „Demokratie schützen, Extremismus begegnen: Die Rolle der Anwaltschaft“ mit Renate Künast, Grünenpolitikerin und Rechtsanwältin, Anna Mira Brandau, Thüringen Projekt des Verfassungsblogs, sowie Svea Windwehr, D64 – Zentrum für digitalen Fortschritt und Electronic Frontier Foundation. RAin Ulrike Silbermann, stellvertretende Vorsitzende der ARGE Anwältinnen, berichtet im Anwaltsblatt 3/2025 darüber und beleuchtet die zunehmende Gefährdung demokratischer Grundwerte und die wichtige Rolle der Anwaltschaft als Hüterin des Rechtsstaats.

Willkommen bei der ARGE Anwältinnen im DAV

Die neuesten Statistiken sagen: Die Anwaltschaft wird weiblich! In Berufskammern, Verbänden und Partneretagen von Kanzleien ist dies jedoch noch nicht ausreichend sichtbar. Wir Anwältinnen stehen in unserem Berufsleben immer noch vor besonderen Herausforderungen. Diesen Herausforderungen zu begegnen, sie zu beseitigen und das Bild der Anwaltschaft in der Öffentlichkeit weiblicher zu machen, hat sich die Arbeitsgemeinschaft Anwältinnen im DAV zur Aufgabe gemacht.

Ich möchte Sie herzlich einladen, uns bei dieser Aufgabe zu unterstützen und gleichzeitig unsere vielfältigen Angebote zu nutzen. Informieren Sie sich auf unseren Veranstaltungen und durch unsere Publikationen über aktuelle Themen rund um den Beruf als Anwältin und nehmen Sie die Gelegenheit zur Fortbildung, zum Kennenlernen und zum interessanten Austausch wahr.

Profitieren Sie als junge Anwältin von unserem Mentoring-Projekt, das jüngere und erfahrene Kolleginnen zusammenbringt, oder als fachlich herausragende Kollegin von unserem Referentinnenpool. Setzen Sie sich mit uns für die Gleichstellung in Beruf und Gesellschaft ein, lassen Sie uns gemeinsam das Bild der Anwaltschaft auch in der Öffentlichkeit weiblicher machen!

Wir freuen uns auf Sie!

Mit herzlichen kollegialen Grüßen
für den Geschäftsführenden Ausschuss
RAin Christina Dillenburg
Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Anwältinnen

Alle Informationen über den Beitritt zur Arbeitsgemeinschaft.

Veranstaltungstipps

  • Auch bei der von der ARGE Anwältinnen organisierten Paneldiskussion ging es schwerpunktmäßig um den Schutz der Demokratie und die Rolle der Anwaltschaft. Die Diskutantinnen waren sich einig, es müsse einen demokratischen Schulterschluss geben, um fundamentale Werte zu verteidigen.